Der Duft des Südens, Piniennadeln, Oliven- und Feigenbäume, Vögel zwitschern, über uns und den hohen Kiefern kreist majestätisch ein Milan, irgendwo in der Ferne kräht ein Hahn, ein Pferd wiehert. Ansonsten absolute Stille. In weiter Ferne verkokelt jemand seine Gartenabfälle, was jetzt im April, vor der großen Sommerdürre, noch erlaubt ist. Ich sitze unter einem Zitronenbaum auf einer Liege am Pool und genieße die Ruhe und Natur inmitten des riesigen Anwesens. Die Finca Yuma, die wir über den Anbieter Fincallorca gemietet haben, liegt im Landesinneren Mallorcas, etwa eine halbe Autostunde von der Hauptstadt der Insel, Palma de Mallorca, entfernt. Über ein schmiedeeisernes Tor gelangt man über eine imposante Auffahrt zur Finca. Es ist eine Finca wie aus dem Bilderbuch. Ganz genau so, wie wir uns eine Finca für eine Woche absolute Ruhe und Abgeschiedenheit mitten in der wunderschönen Natur Mallorcas gewünscht haben.
Inklusive der zugehörigen Gartenwohnung bietet die Finca Yuma Platz für 10 Personen, verteilt auf insgesamt 400 Quadratmeter Wohnfläche und verschiedene Schlafzimmer und Bäder, Wohnzimmer, Essbereich, Küche und Haushaltsräume, Balkone und Terrassen, wo man zu jeder Tageszeit ein Sonnen- und auch ein Schattenplätzchen findet. Das Allerschönste ist jedoch der Garten oder eher Park, inmitten dessen sich die Finca Yuma befindet. Auf 80.000 Quadratmetern bewaldetem Gelände können wir nicht nur zwischen Nadel- und Olivenbäumen und wunderschönen Natursteinen und Blumen spazieren gehen, sondern auf einem eigenen Golfplatz auch golfen, auf der Terrasse Tischtennis spielen und im Pool schwimmen, und damit meine ich wirklich schwimmen, nicht nur plantschen, denn der Pool misst 20 Meter Länge. Einen Neoprenanzug solltet ihr zum Bahnenschwimmen allerdings mitbringen im April, sonst wird es schnell kühl, denn aufgeheizt ist das Wasser jetzt im Frühling natürlich noch nicht besonders stark.
Außer unseren zwei Jungs haben wir noch einen Freund unseres 14-Jährigen mitgebracht. Platz ist hier ja genug! Während die müde Jugend im Obergeschoss ausschläft, fange ich morgens schon einmal gemütlich an zu frühstücken (natürlich auf der Terrasse), während Andi eine kleine morgendliche Laufrunde über das Gelände dreht. Nachdem auch die Jungs gefrühstückt haben, steht erst einmal eine Partie Tischtennis an, gefolgt von wahlweise einem Match Fußball, Volleyball, Beachball oder Golf. Pause auf den Liegen im Garten am Pool, etwas lesen in der wärmenden, aber noch nicht zu heißen Aprilsonne. Neoprenanzüge angezogen, ein paar Arschbomben in den Pool (die Jungs) beziehungsweise ein paar Bahnen gezogen (ich), bevor wir uns von der Sonne wieder aufwärmen lassen. Irgendwann ist dann Zeit für einen Mittagssnack auf der Terrasse: Gazpacho, Oliven, Sardinen und spanischen Käse oder andere lokale Spezialitäten, die man auf der Insel nicht nur in kleinen Hofläden, sondern auch in lokalen Supermarktketten frisch und lecker und regional bekommt. Schon ist der halbe Tag vorbei. Aber genau so haben wir uns diese Osterwoche gewünscht, ohne Stress, ohne Programm, einfach nur für uns sein in der Ruhe und Abgeschiedenheit der Natur. Hier dürfen wir unseren eigenen Rhythmus leben, ausschlafen, so lange wir wollen und ohne schlechtes Gewissen in den Tag hineinleben, selbst entscheiden, ob wir es uns den ganzen Tag auf unseren Traumfinca gutgehen lassen oder doch noch einmal aufraffen und die Gegend erkunden. Nach einer Zeit mit viel Arbeit und einem Umzug innerhalb Kölns (zu viert nach 15 Jahren in der vorherigen Wohnung ein etwas größeres Projekt!) merken wir erst hier so richtig, wie bitter nötig wir diese Auszeit haben. Schade nur, dass wir nur eine Woche hier sind, denn die Zeit vergeht viel zu schnell.
Abends kochen wir oder grillen in unserer „Outdoorküche“ auf der hinten Terrasse der Finca, denn dort gibt es einen offenen Gasgrill in Form einer Platte, auf der sich perfekt frische Gambas, Pulpo, Fisch und Fleischspieße grillen lassen. Um jetzt zur Osterzeit abends noch draußen zu sitzen, müsst ihr schon eher hartgesotten sein. Dazu zähle ich mich, was die abendliche Kälte betrifft, ganz klar nicht, und bin froh, es mir zum Essen und abendlichen Kartenspielen im Wohnzimmer gemütlich machen und bei Bedarf sogar die vorhandene Heizung anschalten zu können.
Wer während des entspannten Fincaurlaubs auf Mallorca irgendwann einmal genug der Ruhe und Abgeschiedenheit inmitten der wunderschönen Natur haben sollte, dem stehen natürlich alle Möglichkeiten des Insellebens zur Verfügung. Für uns stand in dieser Osterwoche allerdings das entspannte Fincaleben im Vordergrund. Ab und zu blitzte trotzdem die Ausflugslust durch, ein bisschen die Gegend entdecken wollten wir dann doch. Hier kommen unsere Tipps in Kurzform:
Vorweg: Für diesen Inselausflug solltet ihr in eurem Osterurlaub nicht unbedingt den Ostersamstag ausgucken so wie wir. Ansonsten könnte es passieren, dass ihr ob der Menschenmassen zu viel bekommt. Nach einem früheren Mallorcaurlaub vor langer Zeit mit unseren Freunden, den „Herrschaften“, und noch ohne Kinder, hatten Andi und ich Palma eigentlich ziemlich beschaulich in Erinnerung. Allerdings kamen wir damals aus dem stressigen Köln angereist und nicht aus der lauschigen Abgeschiedenheit einer idyllischen Finca. Wir hatten damals ein ruhiges Hotel irgendwo auf einem Hügel der Altstadt. Nun schieben wir uns mit den Touristenmassen durch die Einkaufsstraßen der Innenstadt, keine gute Idee, wie zumindest wir Erwachsenen finden. Die Jugendlichen wären gerne noch länger geblieben, auf der Jagd nach Sneaker-Schnäppchen und Designerraritäten.
Selbstverständlich könnt ihr auch die imposante, über der Stadt thronende Kathedrale besichtigen oder den Hafen oder euch von Streetart in der Altstadt inspirieren lassen. Wie gesagt, plant einen anderen Tag als den Ostersamstag ein!
Auch für ihre Traumstrände ist die Insel berühmt und sehr beliebt. Entsprechend ist es nicht immer leicht, einen Geheimtipp zu finden und diesen auch noch zu erreichen. Ohne Mietwagen sind viele Fincas, so auch unser Finca Yuma, schlecht zu erreichen, und die Strände ebensowenig, es sei denn, ihr fahrt Rad, was auf Mallorca immer beliebter wird. Gerade jetzt im Frühling und auch im Herbst trefft ihr viele sportbegeisterte Radlergruppen, die mit Renn- oder Gravelbikes über die Insel flitzen. Unser Tipp ist, die Stoßzeiten der beliebten Strände zu meiden und zum Beispiel erst am Nachmittag aufzubrechen. So haben wir Ostersonntag am traumhaft schönen Strand Platja Es Trenc mit seiner langgezogenen Bucht mit türkisblauem, karibisch anmutendem Wasser noch ein schönes Plätzchen ergattert. Auf dem Weg dorthin noch schnell ein Keschernetz und zwei Wasserpistolen besorgt, und schon ziehen die drei Jungs los über die Felsen, fangen Fische und Krebse, springen von Klippen, vergessen das Handydaddeln und können nochmal ganz Kind sein. Das Meer ist auch jetzt im April schon erstaunlich warm, vermutlich, weil das Wasser hier lange flach bleibt. Ein Traumstrand entsprechend auch mit jüngeren Kindern. Unsere drei Jungs halten es lange im Wasser aus, werfen sich gegenseitig hoch und jauchzen vor Freude. Dieser Ausflug hat sich ganz sicher gelohnt! Auch für einen Strandspaziergang am Wasser bietet sich die Platja Es Trenc an. Sogar mehrere Bunker mit Streetart bekommt man geboten.
Dienstag ist Markttag in Artà. Das ist zwar von unserer Finca Yuma aus fast einmal quer über die Insel, der Ausflug lohnt sich aber, zumal am Markttag. Einfach durch das fröhlich-bunte Gewusel treiben lassen, durch die Markthalle schlendern, Käse und Oliven probieren, frisches Obst und Gemüse kaufen und leckeres mallorquinisches Gebäck, draußen eine Tüte frisch zubereiteter Kartoffelchips, und natürlich ein paar Mitbringsel für die Nachbarin, die unsere Wellensittiche versorgt hat. Leinenkleider und -blusen gibt es zu günstigen Preisen im Angebot, ebenso wie viele verschiedene Lederwaren, da kann man kaum widerstehen. Die Atmosphäre ist entspannt und eine gute Mischung aus Einheimischen und Touristen.
Wenn ihr in Artà alles gesehen habt, könnt ihr den Marktausflug mit einem Abstecher zum Meer beim nahen Betlem kombinieren. Deckt euch auf jeden Fall vorher mit Wasser ein, in Betlem gibt es nur ein Restaurant/Bar und wenn vor euch gerade eine hundertköpfige, ausgehungerte Reisegruppe dort einkehrt, habt ihr das Nachsehen. Wir haben es dann aber doch noch zur kleinen Bucht Cala Mata geschafft. Im April hat man hier seine absolute Ruhe, dafür ist die kleine Bucht aber auch noch nicht von den Algenbergen, die sich hier aufgetürmt haben, geräumt. Wir finden ein gutes Plätzchen bei einem kleinen, betonierten Schiffsanleger. Von hier aus können wir gut ins Wasser einsteigen (hier ist es felsig). Das Meer ist zu dieser Jahreszeit schon erstaunlich warm, bestimmt 19 Grad, sodass ich es recht lange darin aushalte. Herrlich! Danach einfach in der Sonne auf den Felsen trocknen und den Blick aus Meer und die Berge hinter der kleinen Bucht genießen!
Dann wird es aber auch wieder Zeit, den Heimweg anzutreten, wir vermissen unser Urlaubsdomizil, die Finca Yuma, schon wieder und freuen uns auf eine Partie Tischtennis in der Abendsonne. So könnte es eigentlich immer weitergehen! Ach ja, Fincallorca bietet übrigens auch Homeoffice Fincas an...
Fincallorca hat mit knapp 1600 ein riesiges Angebot an Fincas auf Mallorca im Programm, die dennoch alle handverlesen ausgewählt und geprüft sind. Ein persönlicher Draht zu den Fincabesitzern ist Fincallorca sehr wichtig und das merkt man auch. So wird man als Gast persönlich von den Gastgebern begrüßt, ein netter Plausch und einige praktische Tipps zur Finca, ihrer Umgebung und Ausflugsmöglichkeiten in die Umgebung inklusive. Und sollte es doch einmal etwas zu klären geben, vermitteln die netten Mitarbeitenden von Fincallorca, die ursprünglich in Bielefeld gestartet sind und ihr Büro mittlerweile in einer altern Fleischerei mitten im hübschen Ort Artà auf Mallorca haben, gerne.
Auf der Website von Fincallorca könnt ihr eure Traum-Finca aussuchen.
Als Selbstversorger auf Mallorca habt ihr die Qual der Wahl beim Einkaufen. Supermärkte, Wochenmärkte, Hofläden, Käsereien und auch regionale Supermarktketten wie Agromart bieten euch eine riesige Vielfalt an herrlich frischen mallorquinischen Spezialitäten.
Strände gibt es auf Mallorca viele. Als einer der schönsten gilt zum Beispiel die langgezogene Bucht der Platja Es Trenc mit ihrem türkisklaren Wasser im Süden der Insel.
Auch Wanderer und Radfahrerinnen kommen auf Mallorca voll auf ihre Kosten, besonders Ostern und im Herbst, wenn es noch nicht zu heißen ist auf der Insel. Räder könnt ihr euch zum Beispiel bei BikePoint Mallorca in Cala Millor ausleihen.
Und wenn ihr nach dem Fincaurlaub wieder zuhause seid und euch die Sehnsucht plagt, könnt ihr euch ganz einfach ein Stück Fincawelt nach Hause holen: Das Spiel FINCA wurde vom Fincallorca-Gründer Ralf zur Linde und Wolfgang Sentker erfunden. Hier könnt ihr von eurer Finca auf Mallorca aus saisonal Früchte anbauen und ernten, auf dem Markt verkaufen und so zum erfolgreichsten Bauern/zur erfolgreichsten Bäuerin der Insel werden.
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