Nochmal Sonne tanken auf Ibiza

Mit Ibiza verbinde ich ein Stück Kindheit: mit etwa 2 oder 3 Jahren nackt an der steinernen Reling einer großen Terrasse eines Hauses auf dem Berg stehen und hinunter aufs glitzernde Meer schauen, auf dem riesigen Grundstück mit Wiese und roter Erde herumstreunen und auf einem alten, umgefallenen Baumstamm, der wie ein Krokodil aussah, herumklettern. Im offenen giftgrünen Jeep über die Insel fahren und im Meer plantschen. Das waren die späten 70er Jahre. 

Wenn man heute erzählt, dass man nach Ibiza reist, denken einige an Ruhe und Erholung in wunderschöner Natur mit balearisch milden Temperaturen. Andere fragen uns aber auch, wo wir die Kinder unterbringen, wenn wir auf Ibiza Party machen. Daran hatten wir gar nicht gedacht. Aber schon dröhnt es mir im Ohr: „I took a pill in Ibiza...“. Doch da, wo wir die letzten Sonnenstrahlen vor dem Winter tanken, in der Region Santa Eulalia (auf katalanisch Santa Eulària) hat niemand eine Pille geschluckt. Hier treffen wir keine Partygänger, sondern entspannte Familien und Rentner neben dem ein oder anderen hier lebenden oder überwinterndem Althippie.

Unser Domizil für die Herbstferien ist ein im typisch ibizianischen Stil gebautes Landhaus: weiß getünchte Steinmauern, quadratisch gebaut mit Flachdach und kleinen Fenstern, damit die Hitze nicht eindringt. Deckenverkleidung und einiges an Interieur sind aus fruchtig duftendem Holunderholz, die perfekte Mischung aus Tradition und Moderne, gar nicht weit von Ibiza Stadt und dem Flughafen entfernt und trotzdem ruhig und schön gelegen inmitten eines riesigen Grundstücks mit Obst- und Olivenhainen.

Can Guillem ist Agrotourismus vom Feinsten, eine Art ländliches Boutique Hotel für Ruhe und Entspannung suchende Genießer. Hier lassen wir es uns so richtig gutgehen und haben die ersehnte Ruhe, Zeit nur für uns Vier und sehr viel Platz. Das komplette Kontrastprogramm zu unserem letzten Urlaub, in dem wir drei Wochen auf ca. 4 Quadratmetern im Campervan durch Japan gereist sind. Dadurch, dass wir alleine die freistehende Villa Ca Na Pepa bewohnen, sind wir ganz für uns und stören niemanden, wenn wir mit den Jungs um das Haus herum Verstecken spielen oder abends um 8 Uhr noch auf der Terrasse im eigenen Jacuzzi plantschen. Ein echter Luxus! Das Haus ist großzügige 125 qm groß, hat einen schönen großen Wohn-Essbereich, zwei große Schlafzimmer und ein sehr weitläufiges Bad mit extra Toilette. Schon allein die Duschkabine ist 4 qm groß! In der Ca Na Pepa schlafen wir wie die Babies und müssen uns den Wecker zum Frühstück stellen, obwohl dieses zu entspannter spanischer Zeit (die auch unsere ist) um 9 Uhr beginnt.

Das Frühstück bekommen wir vom sehr freundlichen Personal auf die Frühstücksterrasse gebracht. Ein sehr hübscher überdachter Ort zwischen Riesenkakteen und Olivenbäumen. Von frisch gepressten Smoothies und Orangensäften über leckere, gesunde Müslis, Croissants und Mehrkornbrötchen über frisch bestellte und zubereitete Eier bleibt hier kein Wunsch offen. Alles schmeckt super lecker, frisch und gesund und vermittelt außerdem ein gutes Gefühl von Nachhaltigkeit, weil es sich um regionale Produkte handelt. Während die Jungs schon weitertoben, trinken Andi und ich noch einen zweiten Café con leche und brechen dann langsam auf zu unserem Tagesprogramm. Auch wenn die Verlockung groß ist, den ganzen Tag einfach auf dem Landgut von Can Guillem herumzuhängen, einen Pool gibt es hier ja schließlich auch noch, wollen wir ja auch die Insel ein bisschen erkunden. Was wir hier in der Region Santa Eulalia alles erlebt haben, das erzählen wir Euch im Artikel dazu. Von Can Guillem aus erreicht man alle Ziele in nicht mehr als einer Viertelstunde.